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Die Jugendlichen gingen spazieren. Die ganze Dorfstraße war frei (Abb. 2). Es gab 1868 noch keine Autos und die Pferdegespanne hatten Feierabend. So trafen sie sich abends auf der Dorfstraße und zogen los. An jeder Kolonie bzw. Brücke kamen vom jeweiligen Hof neue Jugendliche hinzu. Es wurden Lieder gesungen. Alle waren fröhlich zusammen. Am Ende des Dorfes ging es wieder zurück und jeder überquerte die Brücke zur jeweiligen Kolonie.
Jeder? Jede? Nicht unbedingt. Wenn zwei etwas mehr Einsamkeit suchten, um sich etwas zu erzählen, verließen sie die Dorfstraße in Richtung Osten (Abb. 3) und gingen auf dem Weg (Abb. 4) neben dem Moorkanal spazieren. Bald hatte der Weg den Namen Bräutigamsweg. Paare, die diesen Weg gingen, waren kurz darauf verheiratet. Diese Sage aus dem Moor berichtete auf dem Brückenfest im Kolleweg der Kolonist Hermann Sudmeyer.
Heute ist der Weg kaum noch benutzt und wirkt verwunschen (Abb. 5 und 6). Teilweise säumen Apfelbäume den Weg (Abb. 7). Der Moorkanal wird angestaut, um einen bestimmten Wasserstand im Moor zu halten. Östlich des Weges sind noch die Gleise zu sehen (Abb. 8), die, genauso wie der Weg, nach Triangel führen.